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Wäscheabwurf mit Brandschutz | Informationen | Fragen & Antworten


Gewerblicher Wäscheabwurf: Anforderungen an Brandschutz, Hygiene und Planung

Ein gewerblicher Wäscheabwurf (auch Wäscheabwurfschacht oder Wäscheschacht) ist ein zentrales Element einer effizienten und hygienischen Wäschelogistik in mehrgeschossigen Gebäuden. Schmutzwäsche wird sicher von den Etagen in einen zentralen Sammelraum geführt – ohne Transporte mit Aufzügen oder Wäschewagen.

In Nutzungen mit erhöhten Anforderungen an Hygiene und Sicherheit, wie Pflegeeinrichtungen, Kliniken oder Hotels, steht dabei die brandschutzkonforme Planung und Ausführung im Mittelpunkt.

Anwendungsbereiche

Gewerbliche Wäscheabwurfsysteme kommen insbesondere in folgenden Gebäudetypen zum Einsatz:

  • Hotels und Boardinghäuser
  • Senioren- und Pflegeeinrichtungen
  • Kliniken und Reha-Zentren
  • Großküchen mit angeschlossenen Wäschereibereichen

Überall dort, wo täglich größere Mengen an Wäsche anfallen, verbessern Wäscheschächte die Abläufe, reduzieren Personalwege und erhöhen die Betriebssicherheit.

Nutzen und Wirtschaftlichkeit

Ein Wäscheabwurf reduziert Transportzeiten, minimiert die Nutzung von Aufzügen und verringert den innerbetrieblichen Wagenverkehr. Das entlastet das Personal und sorgt für stabile, reproduzierbare Prozesse.

Durch geringeren Zeit- und Personalaufwand sowie weniger logistische Störungen amortisiert sich ein gewerbliches Wäscheabwurfsystem in vielen Projekten innerhalb weniger Jahre.

Hygiene und Prozesssicherheit

Ein geschlossenes Schachtsystem verhindert die Verteilung von Gerüchen und Keimen im Gebäude. Schmutzwäsche gelangt direkt in einen definierten Sammelraum, ohne Zwischenlagerung auf Fluren oder in Aufzügen.

Dies reduziert das Risiko von Kreuzkontaminationen und ist insbesondere im Pflege- und Gesundheitswesen ein wesentlicher Bestandteil des Hygienekonzepts.

Brandschutz und Normen

Der Wäscheabwurfschacht durchdringt mehrere Geschosse und Brandabschnitte und ist daher aus brandschutztechnischer Sicht besonders relevant. Gewerbliche Anlagen müssen so ausgeführt sein, dass eine Brand- und Rauchübertragung zwischen den Etagen zuverlässig verhindert wird.

Die konkrete Ausführung erfolgt objektbezogen auf Basis des Brandschutzkonzepts und der geltenden bauordnungsrechtlichen Vorgaben.

Typische brandschutztechnische Maßnahmen

Relevante Normen und Richtlinien (Auswahl)

  • DIN 4102 / EN 13501 – Brandverhalten von Baustoffen
  • DIN EN 1366-1 – Feuerwiderstandsprüfungen
  • Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR)
  • VDI 6022 – Hygieneanforderungen (Pflege / Klinik)

Technische Ausführung


Schachtmaterial

Im gewerblichen Bereich wird überwiegend Edelstahl eingesetzt. Das Material ist langlebig, korrosionsbeständig, hygienisch und gut zu reinigen. Glatte Innenflächen unterstützen den Reinigungsprozess und minimieren Ablagerungen.

Einwurfstellen und Etagenanbindung

Je Etage können eine oder mehrere Einwurfstellen vorgesehen werden. Die Positionierung erfolgt so, dass sie den Betriebsablauf unterstützt und gleichzeitig die Anforderungen an Sicherheit und Brandschutz erfüllt.

Sammelraum und Übergabe

Am Schachtende wird die Wäsche in Säcken, Wagen oder direkt in industrielle Waschsysteme bereitgestellt. Der Sammelraum kann brandschutztechnisch abgetrennt und optional überwacht werden.

Planung, Genehmigung und Abnahme

Die Integration eines Wäscheabwurfs sollte frühzeitig in die Architektur-, TGA- und Brandschutzplanung eingebunden werden. Im gewerblichen Bereich ist in der Regel eine Abnahme durch Brandschutzbeauftragte oder Sachverständige erforderlich.

Wesentliche Planungsparameter sind Schachtführung, Brandabschnitte, Einwurfstellen, Sammelraum sowie Wartungs- und Reinigungszugänge.

Kosten und Lebenszyklus

Die Investitionskosten liegen – abhängig von Gebäudegröße, Etagenanzahl und Brandschutzanforderungen – häufig zwischen € 5.000 und € 15.000. Bei größeren Objekten kann der Aufwand darüber liegen.

Dem gegenüber stehen Einsparungen bei Personalwegen, Aufzugnutzung und Prozessstörungen, sodass sich das System über den Lebenszyklus wirtschaftlich rechnet.

Häufige Fragen zum gewerblichen Wäscheabwurf


Warum ist ein Wäscheabwurf im gewerblichen Bereich sinnvoll?

Er rationalisiert die Wäschelogistik, reduziert Personalwege und steigert die Betriebseffizienz, insbesondere in mehrgeschossigen Gebäuden mit hohem Wäscheaufkommen.

Welche Einrichtungen profitieren besonders?

Hotels, Pflegeeinrichtungen, Kliniken und Boardinghäuser, in denen täglich große Mengen Wäsche hygienisch und sicher entsorgt werden müssen.

Welche Rolle spielt der Brandschutz?

Der Brandschutz ist zentral, da der Schacht mehrere Etagen durchdringt. Feuer- und rauchdichte Abschlüsse verhindern eine Brand- und Rauchübertragung.

Welche Brandschutzmaßnahmen sind bei gewerblichen Wäscheabwurfsystemen üblich?

Übliche Maßnahmen sind Brandschutzklappen mit definiertem Feuerwiderstand (z. B. F90 / EI 90), feuer- und rauchdichte Einwurftüren, feuerbeständige Schachtummantelungen sowie zugelassene Abschottungen bei Durchdringungen, falls erforderlich.

Muss die Anlage abgenommen werden?

Ja. Im gewerblichen Bereich ist in der Regel eine Abnahme durch Brandschutzbeauftragte oder Sachverständige erforderlich.

Welche Kosten sind zu erwarten?

Typischerweise liegen die Investitionskosten zwischen € 5.000 und € 15.000, abhängig von Gebäudegröße und Brandschutzanforderungen.

Projektanfrage

Für Neubauten oder Bestandsprojekte unterstützen wir bei Auslegung, technischer Planung und Abstimmung mit dem Brandschutzkonzept. Für eine erste Bewertung sind Angaben zu Nutzung, Etagenanzahl, Einwurfstellen und Sammelraum hilfreich.

Achtung: Bauaufsichtliche Zulassung erforderlich
Bitte beachten Sie, dass Brandschutzeinwurftüren für Wäscheabwurfsysteme über eine bauaufsichtliche Zulassung verfügen müssen. Am Markt werden teilweise Brandschutzeinwurftüren angeboten, die keine entsprechende Zulassung besitzen und damit bauordnungsrechtlich nicht zulässig sind.

Der Einsatz nicht zugelassener Komponenten führt im Brandfall dazu, dass der Brandschutz nicht wirksam ist und in aller Regel kein Versicherungsschutz für brandbedingte Schäden besteht - dies kann für den Betreiber einer Anlage ohne bauaufsichtlich zugelassene Einwurftüren - wenn keine anderen brandschutz-technischen Maßnahmen im Gebäude greifen - empfindlich teuer werden, ganz besonders wenn Personenschäden mit im Spiel sind!
Wir empfehlen daher ausdrücklich, ausschließlich geprüfte und zugelassene Brandschutzlösungen im Einklang mit dem jeweiligen Brandschutzkonzept einzusetzen.
Wir liefern ausschließlich Brandschutz-Einwurfüren mit der entsprechenden Bauaufsichtlichen Zulassung!